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Mensch.

Autorenbild: Rainer HarterRainer Harter

Mein Verhältnis der Spezies Mensch gegenüber ist von Ambivalenz geprägt.


Menschen sind für mich faszinierende und zugleich rätselhafte Wesen. Ihr Handeln kann sowohl die dunkelsten als auch die strahlendsten Facetten haben. Bei ihnen finden sich tiefe Abgründe, aber auch große Schönheit.


Menschen lügen, verletzen, betrügen und streiten. Sie leben in individuellen Realitätsblasen und oft versuchen sie, ihre eigene Wahrheit als allgemein gültig zu proklamieren. Sie manipulieren, heucheln, unterdrücken einander und sie hassen.


Sie machen mir das Leben schwer.

Sie sind unberechenbar und zu allem fähig.

Sie sind kompliziert und anstrengend.



Menschen können aber eben auch ganz anders sein. Sie unterstützen, trösten, teilen Leid und stiften Frieden. Sie können demütig sein, den anderen höher achten als sich selbst, sich aufopfern und sie können lieben.


Sie bringen mich zum lachen, ermutigen mich und helfen mir.

Sie inspirieren mich.

Sie machen mein Leben reich.

In den Zeiten, in denen ich mit der dunklen Seite von Menschen zu tun habe, sehne ich mich manchmal nach dem Himmel oder zumindest nach einem Boot, mit dem ich ihnen entfliehen kann. Die Sehnsucht ist immer dann besonders groß, wenn ich wieder einmal damit konfrontiert werde, zu welch zerstörerischem Handeln Menschen fähig sind. Dann möchte ich am liebsten (fast) alle Menschen hinter mir lassen.


Doch dann erkenne ich wieder, dass es sich lohnt, zu bleiben und ein Teil der Gemeinschaft dieser merkwürdigen Wesen zu sein, die mir wahrscheinlich immer ein Rätsel bleiben werden. Zudem gehöre zu selbst dazu, auch, wenn ich sie oft nicht zu verstehen vermag. Dem biblischen David erging es wohl ähnlich. Betend fragte er Gott:


"Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?" Psalm 8,5

Bei aller Enttäuschung und allem inneren Kopfschütteln halte ich mich trotzdem an der Überzeugung fest, dass wir Menschen eigentlich von Gott anders erdacht wurden und auch einmal so sein werden. Wir sind auf einer Reise und an unserem Zielort angekommen, werden wir endlich die Menschen sein, die wir sein sollten. Dort werden diejenigen, die erkannt haben, dass der Mensch nur durch und mit Gott wirklich Mensch sein kann, erleben, was es wirklich bedeutet, ein Mensch zu sein.


Der Apostel Paulus hat diese Wahrheit einmal mit folgenden Worten ausgedrückt:


„Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“
Römer 8,29

Als Christen dürfen wir erwarten, dass wir einmal so sein werden wie Jesus, über den Pontius Pilatus vor zweitausend Jahren sagte:


„Ecce homo - siehe der Mensch“ Johannes 19,5

Ich betrachte Jesus und erkenne: Siehe DER Mensch.



Eine gute Woche in der Nähe Jesu wünsche ich dir.

Rainer

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