„Wie würde dein Leben aussehen, wenn du finanziell und auch sonst ganz unabhängig wärst?“
Diese Frage stellte mir in der vergangenen Woche einer meiner Freunde.
Er wollte damit in Erfahrung bringen, bei welchen Gedanken mein Herz anfängt, höher zu schlagen. Mehr noch aber zielte seine Frage darauf ab, mir vor Augen zu führen, was mich denn wirklich begeistert und wie ich mein Leben gestalten würde, wenn ich unabhängig wäre und frei wählen könnte.
Für mich war es eine interessante Erfahrung, in mich hineinzuhorchen und dann aufzuschreiben, was ich hörte.
Es freut mich, dass die Reflexion über die Frage meines Freundes Träume zutage förderte, die ziemlich normal und durchschnittlich sind. Ich träume beispielsweise nicht von großen Erfolgen, sondern eher davon, ein guter Freund zu sein. Ich träume nicht von einer repräsentativen Villa, sondern von einem Häuschen mit etwas Land, so dass ich zwei Esel halten und etwas Landwirtschaft betreiben kann.
Nachdem meine Liste fertig war, ging mein Freund sie mit mir durch und sagte schließlich etwa folgendes:
„Das entspricht ziemlich genau dem Leben, wie es damals im Garten Eden gewesen sein muss“.
Diesen Gedanken fand ich interessant und beim näheren Hinsehen konnte ich seine Bewertung nachvollziehen, denn meine Liste beschreibt tatsächlich ein ruhiges Leben im Wechsel von Arbeit, Beziehung, Erholung und Kreativität.
Vielleicht magst du dir zu Beginn der neuen Woche ebenfalls Zeit nehmen und für dich selbst auflisten, von was für einem Leben du mehr oder weniger bewusst träumst.
Ich jedenfalls bin meinem Freund dankbar für seine Frage, die ich auf einer Bank in den Weinbergen des Kaiserstuhls sitzend für mich beantwortet habe.
Hab eine gute Woche. Rainer
Ich hätte vielleicht gesagt, ich möchte 100% für das Reich Gottes leben. Dann allerdings kommt mir Mt 6,33 in den Sinn und ich muss mich fragen: Was hindert dich? Mangelndes Vertrauen? Angst vor Veränderungen?