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Bewegte Beweger


Am vergangenen Wochenende war ich in Trier, wo ich in der Evangelischen Stadtmission über das Thema „Nachfolge“ sprechen durfte.


Was mich während dieser Tage beeindruckt hat, war die Beobachtung, dass sich eine ganze Gemeinde über einen längeren Zeitraum damit beschäftigt, wie sie wieder neu und gemeinsam zu einer fokussierten Nachfolge aufbrechen können. Mein Seminar war nur ein Schritt auf ihrem gemeinsamen Weg.


Natürlich gibt es in jeder Gemeinde Einzelne oder auch Gruppen von Menschen, die mit dem Status Quo nicht zufrieden sind und sich nach einem leidenschaftlichen Aufbruch sehnen.

Für mich war es aber geradezu eine Wohltat, zu erleben, wie sich eine ganze Gemeinschaft von Christen auf den Weg macht, erneut zu dem zu werden, was Kirche/Gemeinde sein muss: eine Bewegung.


Dort nämlich, wo Kirche nicht mehr in Bewegung ist, erstarrt sie und endet in der Selbstumkreisung. Wenn wir Jesus nicht ganz konkret als Einzelne, aber auch als Hauskreise, Gemeinden oder Gemeinschaften nachfolgen, treten wir auf der Stelle. Obwohl unsere Erkenntnis über theologische Wahrheiten vielleicht noch wächst, bleibt diese Erkenntnis auf der kognitiven Ebene hängen. Sie wird in den Archiven unserer inneren Wissensbibliothek abgelegt und verstaubt dort ebenso wie unser Glaube, der ohne eine Verkörperung im Außen nur noch eines ist: tot.


In Trier habe ich davon gesprochen, dass wir Christen in Deutschland wieder zu „bewegten Bewegern“ werden müssen.

Damit meine ich, dass die Bewegung unserer Herzen, die in der persönlichen und gemeinschaftlichen Erfahrung der Liebe Gottes entsteht, der unersetzbare Grund dafür sein muss, dass wir uns selbst in Bewegung setzen und diese Liebe weitergeben. Oder - wie Paulus es schrieb - die Liebe Christi uns drängt, die Welt positiv zu verändern.


Ich wünsche dir von Herzen, dass du zu einem „bewegten Beweger“ wirst.

Ich wünsche uns allen, dass wir uns als Christen von einer organisiert-institutionellen Vereinigung zurück (und in diesem Zusammenhang somit nach vorne) entwickeln, hin zu einem movement der Liebe und Hoffnung.


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