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Wort zum Sonntag am Montag

Autorenbild: Rainer HarterRainer Harter

Wochenende










Freitag: Ein highspeed-Tag. Hauptsächlich an der Auswertung einer bundesweiten Umfrage unter den Gebetshäusern gearbeitet. Nach der Arbeit zu meiner 95-jährigen Tante, anschließend nachhause geradelt, am Abend mit Sohn und Schwiegersohn ins Kino.

Samstag: Früh aus dem Bett gestiegen, denn im Garten gab es mehrere schon wartende Projekte zu erledigen, darunter den Ab- und Eintrag eines riesigen Haufens Rindenmulch. Nach einigen Stunden ging mir dann körperlich die Luft aus. Das ist für mich noch immer eine ungewohnte Erfahrung, mit der ich lernen muss umzugehen. Geduscht, gegessen, in den Tiefen des Internets nach Dingen gesucht und gefunden, dann Kaffeebesuch: Enkel- (und Opa-)Belustigung.


Anschließend alles für einen Besuch am Abend vorbereiten: Grillen mit dem Leitungsteam des Gebetshauses und deren Partnern. Ausgerechnet dieses Mal wollte das Feuer für die Plancha nicht angehen… Dann endlich doch und los ging’s. Um 23:00 ging etwas anderes, nämlich bei mir das Licht langsam aus, was nicht am wunderbaren italienischen Roten lag. Einfach müde. Gäste verabschieden, Küche und Terrasse aufräumen und ins Bett. Lesen ist immer drin, also erst gegen 01:00 den Schlaf gesucht und gefunden.


Dann Sonntag: Alles verlangsamt sich. Habe etwas länger geschlafen und anschließend mit meiner Frau in aller Ruhe gefrühstückt. Zeitung gelesen und Nachrichtenportal konsultiert. Danach raus in den Garten. Meinen Gartenstuhl aufgestellt, bequem nach hinten gelehnt und eine halbe Stunde Jesus-Gebet gehabt - in aller Ruhe. Innen Ruhe und außen auch. Ich liebe diese Zeit. Ringsum schlafen die meisten noch, gefühlt sind nur die Vögel und ich schon draußen.

Seit einiger Zeit ist mir der Sonntag „heilig“. Zwar locken auch am Sonntag Ideen, die umgesetzt werden könnten oder unerledigte Aufgaben heben die Hand und rufen „hier, ich!“


Ich entscheide: Heute nicht. Die Welt muss warten.

Vielleicht habe ich länger gebraucht als andere, aber schließlich habe ich es doch verstanden: Ein echter Ruhe-Tag ist wichtig. Ein Tag der bewussten Entschleunigung und ein Tag im Bewusstsein, dass Gott sich das so gedacht hat für uns. Stille ist keine verschwendete Zeit. Stille bedeutet für mich aufzuatmen, aufzuschauen, aufzuhören. Stille ist Gegenwart.


Mein Wort zum Sonntag (oder einem anderen Tag der Ruhe pro Woche) lautet:


Motor aus, Stille an.
Dem Gedankenkarrusell den Stecker ziehen.
Zeit verstreichen lassen um sie als Geschenk zu erkennen.
Da sein. Ruhig sein. Ich sein. Mit Gott sein.


Vielleicht ist dein Sonntag der Samstag, aber ich hoffe, dass es ihn gibt. Er tut gut.


Hab eine gute Woche. Rainer

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