Beobachtung:
Im Augenblick höre ich von Verantwortungsträgern verschiedenster Bereiche fast unisono die gleichen Worte: „In unserer Firma (etc.) sind die Menschen niedergeschlagen und sie sind müde geworden.“
Ganz offensichtlich hat der Verlust der Beziehungsintensitäten, die wir in der vorpandemischen Zeit gewohnt waren, vielen Menschen Freude und Zukunftsoptimismus geraubt. Kaum ist ein Ende der Pandemie zu erahnen, erleben wir mit dem Krieg Putins gegen die Ukraine den nächsten, noch bedrohlicheren Konflikt. Kein Wunder, dass Freude verloren geht.
Nachdem wir erleben mussten, wie die unterschiedlichsten Sichtweisen auf das Virus und dem Umgang damit Gemeinschaften, Freundschaften und sogar Familien entzweit haben, gibt es nun ein neues Angstfeld, dessen Hintergründe und Entwicklungen zu deuten versucht und nach Wegen gesucht wird, einen Sinn und eine adäquate Erklärung dafür zu finden. Das ist verständlich, führt aber zugleich zu weiterer innerer Ermüdung und bei manchen Menschen zu einem „Vorbereitungsstress“ im Blick auf die ihrer Meinung nach zu erwartende Verschlimmerung der geopolitischen Lage. Hier entdecke ich auch bei Christen eher das Gegenteil von Freude. Ja, die Welt ist verrückt - aber das wissen wir längst.
Im Lukasevangelium spricht Jesus hinsichtlich der Bedrohung durch Naturkatastrophen, Hungersnöten, Aufständen, Kriegen und Verfolgung tröstliche Worte:
„Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“ Lukas 21,28
Ich wage keine Deutung bzgl. der Frage, an welcher Stelle der Endzeit wir uns befinden. Vielleicht kommt Jesus nächste Woche wieder, vielleicht in 500 Jahren. Diese Ungewissheit ändert für mich jedoch nichts daran, dass ich meine Augen voller (Vor-)Freude auf ihn richten möchte und - solange ich hier bin - ein Mensch sein will, der anderen Menschen Freude bereitet - gerade jetzt braucht es das. Wenn du mitmachst, sind wir schon zwei. Lass uns Freude verbreiten und andere ermutigen.
Lasst uns helfen, wo wir helfen können. Gott hat die Kontrolle nicht verloren und was wir in unserer den Frieden gewohnten Generation erleben ist zwar furchtbar, aber nicht neu. Die Augen vor der Realität nicht zu verschließen und zugleich immer wieder den Blick nach oben zu richten ist eine gute Lebensstrategie - meine ich.
Alles Liebe. Rainer
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