Verschwitzt und etwas müde komme ich gerade aus dem Gottesdienst einer italienischen Gemeinde in Freiburg.
Nett, wenn man mal mit dem Fahrrad zu einem Predigtdienst fahren kann!
Ich war gespannt auf den Lobpreis auf Italienisch und muss anschließend sagen: „sehr schön“. Zwischendurch dachte ich, dass es eigentlich eine wunderbare Art wäre, um Italienisch zu lernen, wenn ich diese Gemeinde öfters besuchen würde - schließlich mag ich Italien und die italienische Lebensart seiner Menschen sehr.
Da ich zum ersten Mal in dieser Gemeinde sprach, verband ich die Predigt mit meiner Lebensgeschichte. Dabei wurde mir wieder einmal deutlich, wie unerwartet und sogar unwahrscheinlich der Weg ist, den ich mit Gott gehen durfte udn wie dankbar ich für mein Leben sein kann. Gott ist so gut.
Als Kernvers meiner Predigt verwendete ich Kol 3,23, denn ich habe selbst erlebt, wie radikal ein Leben verändert werden kann, wenn dieses Wort ganz praktisch umgesetzt wird. Egal ob man in einem Beruf arbeitet, zur Schule geht, studiert oder Zuhause bei den Kindern ist, und selbst in Zeiten der Arbeitslosigkeit hat die Anwendung dieses Verses eine große Auswirkung auf die eigene Lebensführung und das Erleben von Lebensfreude. Arbeiten, die bisher vielleicht langweilig oder sogar unangenehm waren, können sich auf diese Weise tatsächlich in Schönheit verwandeln - eine Schönheit, die auch das eigene Herz erfasst.
In Kolosser 3,23 steht folgendes:
„Worin auch immer eure Arbeit besteht – tut sie mit ganzer Hingabe, denn letztlich dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn.“ (HfA).
Als ich vor einigen Jahrzehnten diesen Vers gelesen und mir zu eigen gemacht habe, begann sich mein Leben stark zu verändern. Ich trat aus dem "business as usual" heraus und erlebte einen Zuwachs an Zufriedenheit in meiner Arbeit. Wie ich seit diesem Zeitpunkt arbeitete, fiel auch meinen Auftraggebern auf und so wurde die Hingabe an Jesus zu dem auslösenden Moment meiner damaligen beruflichen Karriere.
Wichtig ist bei der Umsetzung allerdings, dass die Motivation stimmt, die hinter dem Wunsch und der Entscheidung steht, gemäß dieser Aussage zu leben. Ohne das Bewusstsein darüber, von Jesus geliebt zu werden und ohne die Entscheidung ihn durch die eigenen Tätigkeiten wiederzulieben kann sich nämlich schnell ein anstrengender und unguter Leistungsdruck breit machen, der das Gegenteil von Lebensfreude bewirkt.
Ist das Verstehen jedoch da, dass Jesus uns sehr liebt, dann ist die Motivation nicht die, alles „richtig“ machen zu müssen, sondern alles „schön“ werden zu lassen - aus Liebe zu ihm.
Diesen Antrieb wünsche ich dir für diese Woche.
Alles Liebe. Rainer
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