Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, in der ich mir sagte:
„Ich will nicht 60 Jahre alt werden, um dann auf mein Leben zurückzublicken und zu denken ´Ich hatte Träume, aber ich habe es nicht gewagt, sie zu leben´“. Jetzt dauert es gar nicht mehr so viele Jahre bis der erste Teil dieses Gedankenganges wahr wird.
Wie aber sieht es mit dem zweiten aus? Habe ich denn den Mut und das Gottvertrauen aufgebracht, um meinen Traum zu leben? Oder schaue ich bald zurück und muss erkennen, dass ich lieber auf „Nummer Sicher“ gelebt habe und dadurch manches echte Abenteuer mit Gott verpasst habe?
Eine ähnliche Frage möchte ich dir stellen: Wie sieht es mit deinen Träumen aus? Wenn ich dies frage, meine ich weniger den Traum vom eigenen Haus, Boot oder einem bestimmten Jahresgehalt. Ich spreche von etwas Bleibenderem.
Deshalb möchte ich meine Frage noch konkreter formulieren: Welche Träume hat Gott einst in dich gelegt und wo stehst du heute auf dem Weg der Erfüllung?
Im Gebetshaus begegnen mir immer wieder junge Menschen, die eine besondere Art von Radikalität in sich tragen. Sie sind meist gut ausgebildet und schlagen dann dennoch nicht den Weg einer Karriere in ihrem erlernten Beruf ein, sondern nutzen die erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten, um beispielsweise irgendwo auf der Welt unter den Armen zu leben und ihnen zu dienen. Ihr Traum ist es, das Reich Gottes fassbar für andere zu machen und dem zu folgen, was Gott in ihnen träumt. Sie verzichten um eines höheren Gewinnes willen auf vieles. Sie träumen nicht nur, sie leben ihren Traum. Ich habe großen Respekt vor ihnen.
Doch zurück zu meinem Traum - und zu deinem. Vor mehr als zehn Jahren habe ich dem nachgegeben, was Gott in mein Herz gelegt hat. Das war kein leichter Schritt. Aber trotz aller Herausforderungen habe ich es bis heute nie bereut, Gottes Traum in mir zu folgen. Ich wünsche mir für dich, dass du dies bereits heute oder in der Zukunft auch einmal sagen kannst.
Um darüber nachzudenken möchte ich dir auf den Weg in die neue Woche möchte zwei Fragen mitgeben:
1. Welchen Traum hat Gott in dein Herz gelegt?
2. Was hat dich bisher daran gehindert, diesen Traum gemeinsam mit Gott Realität werden zu lassen?
Ich wünsche dir den Mut, dem Traum Gottes in dir Raum zu geben. Ich wünsche dir die Gabe der Unterscheidung, um zu erkennen, welcher Traum tatsächlich Gottes Traum für dich ist und welcher nicht. Und ich wünsche dir, dass du wieder beginnst, über deinen Traum zu sprechen - zum Beispiel mit weisen Menschen, die ein Leben in Gottes Nähe führen.
Hab eine traumhafte Woche!
Rainer
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