„Kannst du mir mal helfen?“ - über diesen Satz denke ich nach.
Ich frage mich: Wie oft höre ich ihn von anderen Menschen und gibt es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit, in der mir diese Frage gestellt wird und meiner Bereitschaft, anderen zu helfen?
Kann man mich überhaupt um Hilfe bitten oder vermittle ich eher und vielleicht ganz ohne Worte „Frag mich bloß nicht“?
Helfen. Ein Helfer sein. Hilfe geben. Sind das in meinem Leben mehr als Worte?
„Geben ist seliger als Nehmen“ hat der Apostel Paulus einmal gesagt. Ich vermute, dass dies auch stimmt, wenn es um das Thema „Helfen“ geht. Ich glaube auch, dass demjenigen, der hilft, auch gerne geholfen wird.
Oft denken wir, dass wir keine Zeit hätten, wenn es darum geht, dass wir anderen helfen könnten oder sie uns sogar ganz konkret um Hilfe gebeten haben.
Ich glaube, dass es durchaus Sinn macht, nicht gleich „Nein“ zu sagen, sondern kurz innezuhalten und zu reflektieren, ob den der eigene Terminplan wirklich so voll ist wie wir denken.
Vielleicht könnte zu helfen sogar lohnenswert nicht nur für den Empfänger unserer Hilfe, sondern auch für uns selbst sein: Wir kommen mal raus aus unseren eigenen Abläufen und unserer eigenen Umgebung und betreten vielleicht die Wohnung eines Nachbarn zum ersten Mal, kommen möglicherweise mit ihm ins Gespräch und entdecken dabei gemeinsame Interessen oder einfach nur einen interessanten Menschen.
Oder wir betreten den uns vielleicht ganz fremden Lebensraum von wirklich hilfsbedürftigen Menschen, deren Leben ohne Hilfe nicht gelingt. Auch das ist eine Erfahrung, die sich letztlich als Geschenk für beide Seiten herausstellen kann: Berührungsängste werden abgebaut, erstaunliche Lebensgeschichten können sich zeigen oder in dem vermeintlich behinderten oder lebensunfähigen Gegenüber ein wertvoller Mensch entdeckt werden.
Lass uns im Verlauf dieser Woche einmal eher „ja“ sagen, wenn wir um Hilfe gebeten werden. Und wenn dich niemand um Hilfe bittet, geh einfach mit offenen Augen durch die vor dir liegenden Tage und schenke anderen Menschen deine Hilfe.
Ich vermute, dass du dabei selbst gesegnet wirst.
Alles Liebe. Rainer
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